Projektstart PRORETA 3

PRORETA 3 gestartet: Continental und TU Darmstadt forschen gemeinsam für sicheren Stadtverkehr

Startschuss für die dritte Staffel von PRORETA. Continental und die Technische Universität Darmstadt unterzeichnen Vertrag für gemeinsame Forschungsarbeiten an einem Fahrerassistenzsystem für den Stadtverkehr.

Frankfurt am Main / Darmstadt, 20. Januar 2011. Continental hat mit den Instituten für Fahrzeugtechnik, Arbeitswissenschaft, Regelungstheorie und Robotik, Regelungstechnik und Mechatronik der TU Darmstadt im Projekt PRORETA 3 erneut ein besonders ambitioniertes Ziel definiert: Es gilt in einem Zeitraum von 3 ½ Jahren ein Integralkonzept für ein innovatives Fahrsicherheits- und Fahrerassistenzsystem zur Vermeidung von Unfällen oder zur Unfallfolgenreduzierung in Stadtverkehrsszenarien zu entwickeln und in ein Forschungsfahrzeug von Continental zu integrieren.

Wie muss ein Sicherheitssystem beschaffen sein, das ein Hindernis oder eine plötzlich auftauchende Gefahr erkennt und aktive Assistenzmaßnahmen wie Lenk- und/oder Bremseingriffe vornimmt, so dass es vom Fahrer akzeptiert wird? Auf diese Fragestellungen, die für die Serienentwicklung von Fahrerassistenzsystemen und ihrer Einzelkomponenten große Bedeutung haben, fokussiert sich das heute gestartete PRORETA-Projekt. Diese nun dritte PRORETA-Staffel soll Möglichkeiten der Fahrerassistenz in anspruchsvollen Stadtverkehrsszenarien untersuchen, die durch hohe Komplexität bei relativ moderaten Geschwindigkeiten gekennzeichnet sind. Dazu benötigt das zu entwickelnde System eine leistungsgesteigerte Umfelderfassung und Szeneninterpretation, aber auch eine deutlich komplexere Mensch-Maschine-Interaktion, die auf hohe Akzeptanz des Fahrers ausgerichtet ist und so die Ergebnisse von PRORETA 1 und 2 nochmals erweitert. Die erste PRORETAForschungskooperation (2002-2006) befasste sich mit der Notbrems- und Notausweich-Assistenz auf vorausfahrenden oder stehenden Verkehr. In der zweiten Staffel (2006-2009) wurde die Überholassistenz zur Vermeidung von Unfällen mit entgegenkommendem Verkehr untersucht.

Langjährige Kooperation zwischen Industrie und Universität

Mit der Technischen Universität Darmstadt verbindet die Continental Division Chassis & Safety eine langjährige Partnerschaft. Das erste gemeinsame Forschungsprojekt mit dem Fachgebiet Fahrzeugtechnik begann schon in den 80er Jahren. „Projekte wie PRORETA sind uns wichtig. Sie ermöglichen unseren Studierenden eine spannende Forschungsarbeit mit enger Anbindung an Industrieunternehmen“, betonte Professor Hermann Winner, Leiter des Fachgebiets Fahrzeugtechnik an der TU Darmstadt und Projektleiter für PRORETA 3. Er führt das Projekt gemeinsam mit Professor Ulrich Konigorski, Leiter des Fachgebiets Regelungstechnik und Mechatronik, Professor Jürgen Adamy, Leiter des Fachgebiets Regelungstheorie und Robotik sowie Professor Ralph Bruder, Leiter des Instituts für Arbeitswissenschaft durch. Dr. Rieth verdeutlichte die Intentionen von Continental: „Wir sehen es als unternehmerische Aufgabe, die Kooperation von universitärer Wissenschaft und Industrie stärker zu fördern und Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter möglichst früh an industrierelevante Entwicklungsaufgabenstellungen heranzuführen. Dazu möchten wir unseren aktiven Beitrag leisten. Er hilft uns unser Sicherheitssystem ContiGuard® weiter voranzubringen und die Vision eines Straßenverkehrs ohne Tote und Schwerverletzte ein Stück mehr Wirklichkeit werden zu lassen.“

ContiGuard® integriert aktive und passive Sicherheitssysteme und Umfeldinformationen in ein umfassendes Fahrzeug-Sicherheitssystem, dessen Gesamtwirksamkeit wesentlich über die Summe der einzelnen Teilsysteme hinausgeht. Damit wird das Potenzial zu Unfallvermeidung respektive zur Reduzierung der unfallbedingten Verletzungen erheblich vergrößert.

Der Continental-Konzern gehört mit einem Umsatz von mehr als 25,5 Mrd Euro im Jahr 2010 weltweit zu den führenden Automobilzulieferern. Als Anbieter von Bremssystemen, Systemen und Komponenten für Antriebe und Fahrwerk, Instrumentierung, Infotainment-Lösungen, Fahrzeugelektronik, Reifen und technischen Elastomerprodukten trägt Continental zu mehr Fahrsicherheit und zum globalen Klimaschutz bei. Continental ist darüber hinaus ein kompetenter Partner in der vernetzten, automobilen Kommunikation. Continental beschäftigt derzeit rund 149.000 Mitarbeiter in 46 Ländern.

Die Automotive Group mit den drei Divisionen Chassis & Safety (ca. 4,4 Mrd Euro Umsatz im Jahr 2009, 27.000 Mitarbeiter), Powertrain (ca. 3,4 Mrd Euro Umsatz im Jahr 2009, 24.000 Mitarbeiter) und Interior (ca. 4,4 Mrd Euro Umsatz im Jahr 2009, 27.000 Mitarbeiter) erzielte im Jahr 2009 einen Umsatz von rund 12 Mrd Euro. Die Automotive Group ist an über 130 Standorten weltweit aktiv. Als Partner der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie entwickelt und produziert sie innovative Produkte und Systeme für eine moderne automobile Zukunft, in der individuelle Mobilität und Fahrfreude mit Fahrsicherheit, Umweltverantwortung und Wirtschaftlichkeit in Einklang stehen.

Die Division Chassis & Safety entwickelt und produziert elektronische und hydraulische Brems- und Fahrwerkregelsysteme, Sensoren, Fahrerassistenzsysteme, Airbagelektronik und -sensorik, Scheibenreinigungssysteme sowie elektronische Luftfedersysteme. Kernkompetenz ist die Integration aktiver und passiver Fahrsicherheit in ContiGuard®. Die Division Powertrain integriert innovative und effiziente Systemlösungen rund um den Antriebsstrang. Das Produktportfolio reicht von Benzin- und Dieseleinspritzsystemen über Motor- und Getriebesteuerungen inklusive Sensoren und Aktuatoren sowie Kraftstofffördersysteme bis hin zu Komponenten und Systemen für Hybrid- und Elektroantriebe. In der Division Interior dreht sich alles um das Informationsmanagement. Zum Produktspektrum gehören Instrumente und Multifunktionsdisplays, Kontroll- und Steuergeräte, elektronische Fahrzeug- Zugangssysteme, Reifeninformationssysteme, Radios, Multimedia- und Navigationssysteme, Klimaanlagensteuerungen und -bedienungen, Telematiklösungen sowie Cockpits.

Über die TU Darmstadt

Die TU Darmstadt zählt zu den führenden Technischen Universitäten in Deutschland. Ihre rund 270 Professoren, 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 23.000 Studierenden widmen sich entscheidenden Zukunftsfeldern wie Energie, Mobilität, Kommunikation und Information sowie Bauen und Wohnen. Die vielfältigen Disziplinen der Universität konzentrieren sich alle auf Technik – aus der Perspektive der Ingenieur-, Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften – von der Erkenntnis bis zur Anwendung im Alltag. Die TU Darmstadt ist die erste autonome Universität in Deutschland und verfügt über einen Etat aus Landesmitteln in Höhe von 269 Millionen Euro (2009, inkl. Baumittel). Ihre Innovationskraft drückt sich unter anderem im jährlich wachsenden Drittmittel-Budget aus: Mit 119 Millionen Euro (2009) von der Industrie, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Europäischen Union gehört sie zur Spitzenklasse der Universitäten in Deutschland. In den renommierten Rankings der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Alexander von Humboldt Stiftung, des Centrums für Hochschulentwicklung sowie in einschlägigen Umfragen bei Personalvorständen bedeutender Unternehmen beweist die TU Darmstadt immer wieder ihre Spitzenstellung in Forschung, Studienqualität und Qualifizierung für beste Chancen und Positionen.